Intro
Auf die Sonnenfinsternis im Skorpion vor zwei Wochen folgt nun eine totale Mondfinsternis. Wie eine kupferfarbene Scheibe wird der Mond dabei, durch den Erdschatten verdunkelt, über Nord- und Osteuropa, Ozeanien, Japan und Nordamerika zu sehen sein. Doch selbst, wenn wir sie nicht sehen, sind Finsternisse energetisch bedeutsam – und zwar nicht nur für den Moment, sondern für die kommenden Monate. Schauen wir uns an, welche Themen uns begleiten werden.
Stier vs. Skorpion
Seit Anfang des Jahres verläuft die Mondknotenachse durch die Zeichen Stier und Skorpion und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf alles, was mit Beziehungen, Finanzen, Werten (inkl. Selbstwert!), unseren Fähigkeiten, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten zu tun hat. Die Powerkonjunktion von Uranus, Mars und Mondknoten in Stier hat das grundsätzlich gemütliche, bodenständige Stierzeichen bereits Ende Juli/Anfang August kräftig aufgewirbelt. Nun wirken erneut drei Kräfte im Stierzeichen, nämlich Uranus (mittlerweile rückläufig), der nördlichen Mondknoten und der Vollmond. Während Stier gerne festhält und bewahrt, möchte Uranus sich von allem freisprengen, was nicht (mehr) authentisch ist. Der nördliche Mondknoten lenkt den Blick auf unsere Werte und darauf, was sich langfristig ändern muss auf unserer Lebensreise.
Doch damit nicht genug – direkt gegenüber, im Zeichen Skorpion, bündeln sich ebenfalls mehrere Kräfte: Sonne, Merkur und Venus (allesamt persönliche Planeten) plus der südliche Mondknoten lassen uns erkennen, wovon wir uns verabschieden können/sollen/dürfen/müssen, weil es nicht mehr zu uns, unserer Persönlichkeit, unsere Wünschen und unseren Werten passt. Instinktiv wissen wir sehr genau was das ist und wir können uns von unserer inneren Wahrheit auch nicht mehr verstecken. Ähnlich wie auf der weltpolitischen Bühne eine Enthüllung der nächsten folgt, sind wir auch persönlich aufgerufen, unsere Karten auf den Tisch zu legen.
Venus vs. Mars
Venus, Herrscherin des Stierzeichens, die sich aktuell genau gegenüber im Skorpion befindet, bekommt rund um die Mondfinsternis viel Kraft von Neptun und Pluto. Es fällt uns leichter als sonst, Illusionen zu durchschauen und uns von dem zu trennen, was unseren Selbstwert und unser Wohlbefinden nicht stärkt. Dass uns viele Themen bekannt vorkommen, liegt das daran, dass wir bereits im Frühjahr eine Finsternis im Zeichen Stier hatten. Nun, ein halbes Jahr später, können wir feststellen, wie weit wir gekommen sind.
Mars, neben Pluto der Mit-Herrscher des Zeichens Skorpion, ist aktuell im Zeichen Zwillinge rückläufig. Das bremst seinen Tatendrang und sorgt mitunter auch für Zwangspausen. Im Zwilling geht es um die Art, wie wir denken und lernen, und da gilt es nun einiges zu reflektieren: Wohin haben meine Gedanken und Gespräche mich geführt? Vernünftige Antworten und ein klarer Kopf sind zurzeit schwer zu bekommen, da Mars den ganzen November über von Neptun herausgefordert wird, nicht nur auf Logik sondern auch auf Intuition zu setzen und sich mit Unwissenheit anzufreunden.
Beide Planetenkräfte stehen für persönliche Werte: Was tut mir gut (Venus) und wofür setze ich mich ein (Mars)? Selbstwertthemen lassen sich nun nicht unter den Teppich kehren, und wenn doch, dann begegnen sie uns auf anderen Wegen.
Umprogrammierung
Die Skorpionenergie konfrontiert uns schonungslos mit dem Thema Wahrheit.
– Wo in uns lauern noch Ängste, die uns ausbremsen und kleinhalten?
– Wem gegenüber glauben wir, verpflichtet zu sein, und zu welchem Preis?
Die Gründe für unser früheres Handeln verlieren nach und nach an Substanz, weil wir nicht mehr sind, wer wir waren und äußere Erwartungen an uns kritischer beleuchten. Die Richtung lautet: Weg von kompliziert, abhängig und schockgefroren, hin zu klar, praktisch und selbstbestimmt.
Mond ist im Zeichen Stier besonders stark, weil seine Emotionen dort mehr Stabilität erfahren. Wer uns unter Druck setzen will, bekommt nun einen Mix aus Sturheit (Stier) und Rebellionsgeist (Uranus) zu spüren. Wir haben genug. Unsere Worte (Mars) dürfen sowohl im inneren Dialog als auch im äußeren Austausch wieder mehr Power ausdrücken. Wir brauchen uns nicht herumschubsen zu lassen, weder von uns selbst noch von anderen. Ohnmacht kann sich nun über den Weg der Akzeptanz (statt Verurteilung und Schuldzuweisung) in authentische Selbstermächtigung verwandeln. Um die aktuelle Chance, uns nachhaltig neu zu definieren, erfolgreich zu nutzen, bekommen wir sogar noch zusätzliche Unterstützung.
Kosmisches Timing
Jupiter, Planet der Expansion, überschreitet aktuell die Weltenachse. Auf seiner Reise zwischen dem letzten (Fische) und dem ersten Zeichen (Widder) des Tierkreises markiert er einen Wendepunkt unserer Entwicklung. Auf Vertrauen folgt Tatkraft, und von allem mehr als zuvor. Diese Energie steht uns nun für mehrere Wochen zur Verfügung.
Saturn, der strenge Hüter der Zeit und Meister der Inventur, steht in Spannungsaspekten zu allen sieben (!) zuvor besprochenen Planetenkräften im Stier- und Skorpionzeichen. Wie in einem Gerichtssaal, wo zu Ordnung und Ruhe aufgerufen wird, fordert Saturn nun einen klaren Rahmen. Uns gegen das kosmische Timing zu stellen, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. Abzustreiten, dass unser Leben nach Neuorientierung schreit, kostet nur unnötige Energie und wenn Saturn eines nicht toleriert, dann verantwortungslose Ressourcenverschwendung.
– Worin investieren wir unsere Energie?
– Was haben wir davon, wenn wir uns etwas vormachen?
– Ist es das wirklich wert?
– Oder werden wir uns in zwei, fünf, zehn Jahren wünschen, wir hätten jetzt, genau jetzt, einen anderen Weg eingeschlagen?
Auch, wenn wir uns nicht bereit fühlen (und das tun wir fast nie): Unsere Zeit ist jetzt. Unterstützung auf emotionaler und spiritueller Ebene liefert auch ein Wassertrigon zwischen Venus, Lilith und Neptun, das zu bedeutsamen Erkenntnissen auf Gefühlsebene führen kann. Dieser Vollmond ist stark von den Elementen Erde und Wasser geprägt, also dem Bedürfnis nach Stabilität und der Fähigkeit, dem Fluss des Lebens zu vertrauen. Ein Widerspruch in sich? Nicht in Hinblick auf die Zukunft, denn die entsteht aus uns heraus. Innere Stabilität bekommen wir nicht von außen serviert, und Vertrauen ins Unbekannte bringt den Mut, für etwas Besseres loszugehen.
Qualität & Disziplin
Saturn und Uranus fordern nicht nur einander, sondern fast alle persönlichen Planeten heraus, für neue Ordnung zu sorgen. Im Idealfall gestalten wir sie so, dass sie für uns passt und versuchen nicht, uns irgendwie irgendwo hinein zu quetschen. Unsere Beziehungen, Werte, Besitz, Finanzen, Talente, … alles ist betroffen. Es reicht aktuell schlichtweg nicht, uns darauf auszuruhen, was ist und war. Der Qualitätscheck, der nun ansteht, fordert Disziplin – und ebendiese Fähigkeit zur gesunden, kontinuierlichen Selbstdisziplin macht uns frei.
Eine britische Astrologie-Kollegin zitierte zu genau diesem Thema unlängst Abraham Lincoln, der einmal so etwas sagte wie: „Disziplin heißt wählen zwischen dem, was du jetzt willst und dem, was du am meisten willst.“ Ich sehe das auch so. Toxische Muster verschwinden nicht von selbst, sondern verhindern, dass unsere wahre Kraft zum Vorschein kommt.
– Was, wenn wir letzteres nicht länger akzeptieren?
– Was, wenn diese Finsternis unser persönlicher Wendepunkt werden darf?
Weitere Betrachtungen
Die Vollmond-Finsternis findet auf 16°01 im Zeichen Stier statt (puh, also ich weiß, warum ich die Energien schon seit Tagen fühle; in meinem Geburtshoroskop steht genau dort mein Mars und exakt gegenüber mein Mond). 16 Grad reduziert sich auf 7, was numerologisch für den kreativen Geist und kluge Ideen sowie im Tarot für den Wagen und das rasche Vorankommen steht; das „Anhängsel“ mit der Zahl 1 steht für Pionierarbeit und den Magier, der alle Ressourcen zur Verfügung hat für große Taten. Zusammen ergeben sie 8, was sowohl im Tarot als auch in der Numerologie für Kraft steht.
Auch 12:02 Uhr lässt sich interessant zerlegen: 12 reduziert sich auf 3, was für Kommunikation und Neuanfänge sowie im Tarot von der Herrscherin verkörpert wird (diese ist dem Planeten Venus, der Regentin dieser Vollmondfinsternis, zugeordnet). Die Zahl 2 rückt das Thema Beziehungen in den Vordergrund (sehr passend zu Stier und Skorpion, wo es um Verbindlichkeiten, Grenzen und Möglichkeiten geht). Beide zusammen ergeben die Zahl 5, die für Freiheit steht – und dieses Prinzip kann kaum jemand so eindrucksvoll verkörpern wie Uranus im Stier im Zusammenspiel mit der Mondknotenachse. Ich bin wirklich gespannt auf die kommenden Monate …
Welche Themen werden angesprochen?
In welchem Bereich des eigenen Lebens (Beruf, Familie, Körper, Gesundheit, Besitz, Finanzen, Partnerschaft etc.) sich die transformativen Energien verstärkt zeigen, hängt natürlich immer vom persönlichen Geburtshoroskop ab – wenn du DEIN Horoskop erforschen und verstehen willst, lass es mich wissen! 😉
Ganz allgemein deuten die astrologischen Konstellationen dieses Stier-Vollmondes am 08. November um 12:02 Uhr (Ortszeit Wien) auf Folgendes hin:
- Aufmerksamkeit auf eigene vs. fremde Werte, Grenzen, Beziehungs- und Finanzdynamiken richten
(Mond in Stier Opposition Sonne in Skorpion) - ein Gespür für den Weg in die Zukunft entwickeln; starkes Bedürfnis nach neuer Stabilität
(Mond Konjunktion nördl. Mondknoten in Stier) - emotionale Überraschungen, spontane Gefühlsveränderungen, Bedürfnis nach Selbstbestimmung
(Mond Konjunktion Uranus in Stier) - natürliche, gemütliche, sinnliche vs. dramatische, inszenierte, leidenschaftliche Bedürfnisse
(Mond Opposition Venus in Skorpion) - simpel und bodenständig vs. komplex und tiefschürfend
(Mond Opposition Merkur in Skorpion) - die Themen Selbstfürsorge und Selbstbehauptung rücken in den Vordergrund
(Mond förderlich zu Lilith in Krebs) - intensive Gedankenarbeit rund um Schattenthemen sowie fremden Erwartungen
(Sonne Konjunktion Merkur in Skorpion) - intensive Auseinandersetzung mit Bedürfnissen, Verbindlichkeiten und Interaktionsdynamiken
(Sonne Konjunktion Venus in Skorpion) - Distanzierung von persönlicher Identität, um Unwahrheiten zu erkennen und Beschränkungen zu sprengen; festhalten vs. loslassen
(Sonne Opposition Uranus in Stier) - tiefe Bewusstheit über die Vergangenheit erlangen; Transformation statt Identifikation
(Sonne Konjunktion südl. Mondknoten) - große Transformationskraft für sämtliche Werte-Themen
(Sonne förderlich zu Pluto in Steinbock) - übersinnlich und vertrauensvoll vs. sinnesbezogen, konkret und kontrollierend
(Jupiter in Fische herausfordernd zu Sonne und Mond) - Selbstkontrolle, Zensur und Nüchternheit vs. Gefühlsintensität, Leidenschaft und Genuss
(Saturn in Wassermann herausfordernd zu Sonne und Mond) - das Bedürfnis, unsere Beziehungen zu erforschen und über ihre Dynamiken nachzudenken
(Venus Konjunktion Merkur in Skorpion) - Intensität vs. Distanz, sich aus Abhängigkeiten befreien wollen
(Venus Opposition Uranus) - bewusste innere Dialoge machen fundamentale Perspektivenwechsel möglich
(Venus förderlich zum rückläufigen Mars in Zwillinge) - Gefühlsintensität und persönliche Betroffenheit vs. nüchterner Reality-Check
(Venus herausfordernd zu Saturn) - große Kreativität; aus emotionalen Tiefen schöpfen und Gefühle künstlerisch zum Ausdruck bringen
(Venus förderlich zu Neptun in Fische) - bedeutsame Erkenntnisse auf Gefühlebene begünstigen innere und äußere Loslassprozesse
(großes Wassertrigon von Venus, Lilith und Neptun) - das Transformieren von Machtthemen für mehr Wahrheit und Wohlgefühl fordert Einsatz
(Pluto Opposition Lilith) - Vertrauen in den „Phönix aus der Asche“-Effekt, der auf erfolgreiches Loslassen folgt
(Pluto förderlich zu Jupiter) - radikaler Tiefgang vs. Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit; Emotion vs. Verstand
(Pluto herausfordernd zu Mars) - objektive, ruhige Entscheidungen vs. radikales Denken und emotionsgeladene Bewertungen
(Saturn herausfordernd zu Merkur) - Struktur vs. Freiheit, Konsequenz vs. Unberechenbarkeit
(Saturn herausfordernd zu Uranus) - verlangsamte Prozesse, geistige und emotionale Unklarheit, Ungeduld vs. Geduld
(Mars herausfordernd zu Neptun) - Vertrauen und Optimismus vs. Intellektualisieren, verkrampftes Denken und Skepsis
(Jupiter herausfordernd zu Mars und Merkur) - viel Nachdenken über Vergangenes, frühere Wahrheiten und fremde Erwartungshaltungen
(Merkur Konjunktion südl. Mondknoten) - kreative Ideen, wie wir fair für das einstehen und kämpfen können, was wir verkörpern wollen
(Pallas Athene* Konjunktion Lilith und Glückspunkt in Krebs sowie förderlich zu Sonne, Venus, Jupiter und Neptun) - Optimismus und Abenteuerdrang vs. Logik, Details, Verpflichtungen und Vertrauen ins kosmische Tempo
(Priapus** in Schütze herausfordernd zu Mars, Sonne, Venus, Mond, Jupiter und Mondknoten)
* Pallas Athene* zählt zu den wichtigsten vier Asteroiden im Gürtel zwischen Mars und Jupiter; sie steht für kreative Intelligenz, Fairness sowie taktisches Geschick und ist bereit, für ihre Interessen zu kämpfen.
** Priapus bildet den Gegenpol zu Lilith; während Lilith im Zweifelsfall auf Distanz geht und unabhängig sein möchte, macht sich am Priapus-Pol die Sehnsucht nach Verschmelzung und hohe Empfindsamkeit für ein Thema bemerkbar.
Ich hoffe, dieser Artikel schenkt dir viel Mut und Kraft für die Stier-Vollmond-Finsternisphase.
Fange jetzt an, zu sein, was du in einem halben Jahr feiern willst.
Alles Liebe und spannende Erkenntnisse!
Sabine 🙂
Fotoquelle: unsplash.com/Ganapathi Gvr
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