Intro
Ein Vollmond ermöglicht uns stets eine Bestandsaufnahme, weil sein Licht alles beleuchtet, was gerade Sache ist. Das Zeichen Schütze steht für Expansion und die Chance, unseren Horizont und unsere Lebensanschauung zu erweitern. Und da der Vollmond diesmal aufgrund seiner Nähe zur Erde als Supervollmond bezeichnet wird, dürfen wir davon ausgehen: Egal, was kommt … es ist groß.
Wissen oder Weisheit?
Mond im Zeichen Schütze (mit den Themenbereichen Freiheitsstreben, Erkundung neuer Welten, Glaube, Wahrheitssuche, Optimismus und Blick für das große Ganze) gegenüber Sonne im Zeichen Zwillinge (mit den Themenbereichen Neugier, Kommunikation, Vielseitigkeit, Fakten sammeln, Logik, Lernen und Diskutieren) konfrontiert uns mit jeder Menge Fragen: Was ist wichtiger, Glaube oder Wissen? Wann wird Wissen zu Weisheit? Was weiß ich, was weiß ich (noch) nicht? Wo finde ich Antworten?
Merkur wandert just am Vollmondtag wieder in sein Heimatzeichen Zwillinge und verstärkt unseren Drang, Wissen aus purer Freude an der Vielfalt zu sammeln und uns breit gefächert und oberflächlich darüber auszutauschen. Doch „hab ich mal gelesen“, „eine Studie hat bestätigt“ oder „es gibt mindestens zwei Perspektiven auf das Thema“ interessiert den Schütze-Vollmond nicht wirklich. Er will wahrhaftige Erfahrungen machen mit Wissen anstatt es nur zu (re)produzieren und im Kopf herumzuschieben, will es mit seiner Lebensanschauung abgleichen und gegebenenfalls eine völlig neue Richtung einschlagen, wenn ihm die bisherige plötzlich als Sackgasse erscheint.
Was bedeutet das für uns? Dass Wissen alleine nichts verändert und das Plaudern und Philosophieren darüber uns zwar kurzfristig beschäftigt hält, den Geist jedoch nicht langfristig befriedigt. Transformationsplanet Pluto in harmonischer Verbindung zu Merkur deutet darauf hin, dass wir in der Lage sind, Informationen sorgfältig zu prüfen und auch unsere Gedankenmuster einer Wandlung zu unterziehen. Unsere Worte sind kraftvoll und wegweisend, ob im inneren Monolog oder im Austausch mit anderen. Und große Kraft verlangt nach Verantwortung.
Saturn mit großem Auftrag
Für Prüfungsplanet und Lehrmeister Saturn hat Anfang Juni eine Phase der Rückläufigkeit begonnen, die bis Ende Oktober andauern wird. Normalerweise gilt die Rückläufigkeit äußerer Planeten (und dazu zählt Saturn) als weniger relevant für unseren Alltag als wenn Venus, Mars oder Merkur rückläufig sind. Doch die Aufgaben, die Saturn generell und insbesondere in den kommenden Monaten mit sich bringt, gehen uns alle auf persönlicher Ebene etwas an.
Welche konkreten Aufgaben das sind? Zum einen geht es darum, unsere persönlichen Grenzen zu stärken und abzuklären, wo wir in letzter Zeit zu viel Verantwortung für andere übernommen haben. Mit Saturn im Wassermann fühlen wir uns Gruppen von Gleichgesinnten gegenüber stark verpflichtet, einen tragenden Beitrag zu leisten – doch das kann auch zu viel des Guten werden. Wir sagen aus Pflichtgefühl „ja“, obwohl wir „nein“ fühlen, da wir unsere Rolle als zuverlässige Autorität nicht „aus einer Laune heraus“ sabotieren wollen. Wenn Unmut und Überforderung allerdings keine Laune, sondern längst Teil des Alltags sind, gilt es nun, die Rahmenbedingungen zu evaluieren. Wofür wollen wir keine Energie mehr aufwenden? Wessen Rucksack wollen wir nicht länger tragen? Was ist mein Anteil, was gehört nicht in meinen Zuständigkeitsbereich? Wo gebe ich zu viel und erhalte zu wenig zurück? Wo verbiege ich mich, anstatt authentisch zu sein?
Klarheit in uns selbst ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für ein vorbildhaftes Leben. Wofür stehe ich, wofür stehe ich nicht (mehr)? Eine selbst initiierte Inventur und Nachjustierung in sämtlichen Lebensbereichen, die mit Verantwortung zu tun haben, hilft uns im Laufe der kommenden Monate, die Weichen langfristig und zukunftsträchtig auszurichten. Und so sehr Mond in Schütze und Sonne in Zwillinge den Austausch schätzen: Diese Aufgabe ist ein Inside-Job, den uns niemand abnehmen kann oder soll. Erst nachdem wir festgelegt haben, wofür wir stehen und wozu wir künftig „nein“ statt „ja“ sagen wollen, ist es Zeit, darüber zu reden.
Jupiter auf Halbmast
Nun aber zu Jupiter, dem Herrscherplaneten des Zeichens Schütze und somit auch dieses Super-Vollmondes. Ganz so unbeschwert, optimistisch und leidenschaftlich wie sonst zeigt sich seine Energie diesmal nicht. Aktuell steht er im Zeichen Widder und strotzt nur so vor Tatendrang, Mut und Aufbruchsstimmung, doch er muss seine Ambitionen stark verteidigen. Die Verbindung zur Mondknotenachse fordert Beständigkeit und Sicherheit anstatt blindes Losstürmen ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Auch Venus hat zurzeit wenig übrig für riskante Unterfangen und wilde Abenteuer, sondern möchte in ihrem Heimatzeichen Stier lieber ohne große Aufregung die materiellen Dinge des Lebens genießen und pflegen, was bereits da ist. Auch Lilith, die sich zurzeit im Zeichen Krebs die Themen Fürsorge, kreative Empfänglichkeit und Mütterlichkeit neu erschließt, hat wenig Interesse an zu Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit neigendem männlichem Habitus eines Jupiters in Widder.
Wie gut, dass Jupiter sich von so gut wie nichts und niemandem einschüchtern lässt. Selbst wenn er temporär ausgebremst wird: Er wird den nächsten sich bietenden Startmoment nutzen, um seine lebensbejahende Energie in die Welt hinauszutragen. Da wird am Beginn eines 12-Jahres-Zyklus stehen, dienen erste Hindernisse in Bezug auf brandneue Projekte auch unserem Wachstum.
Intensive Zusammentreffen
Rund um diesen Vollmond finden zusätzlich einige bedeutsame Konstellationen statt, die wir ebenfalls zu spüren bekommen können.
Zum einen traf Venus soeben exakt auf Uranus im Stier, was auf plötzlichen Wandel hinsichtlich Beziehungen (auch zu uns selbst bzw. bestimmten Anteilen in uns), Finanzen, Besitz, Bedürfnissen, Talenten und Fähigkeiten sowie unseres Wertesystems schließen lässt. Neuanfänge oder Abbrüche, mit denen wir nicht bzw. so nicht gerechnet hatten, können uns den nötigen Ruck verpassen, der uns auf Zukunftskurs bringt. Wie immer geht es bei Zusammentreffen mit Uranus um Befreiungsschläge aus zu eng gewordenen Strukturen. Neue Potenziale können schlagartig freigesetzt und angewandt werden.
Mars trifft im Widder auf Chiron, den verwundeten Heiler, der uns seit Monaten mit dem Thema Selbstwert und Minderwertigkeitsgefühle konfrontiert. Sofern es uns gelungen ist, wunde Punkte bewusst zu heilen, kann Mars nun einen Kraftschub nach vorne ermöglichen und als die neue, geheilte, gestärkte Version auftreten lassen, die wir sein möchten. Ist das noch nicht passiert, kann Mars noch einmal eine alte Wunde aufreißen, damit wir wirklich hinschauen und uns um die Heilung dieses wiederkehrenden Themas kümmern.
Nach ihrer Begegnung mit Uranus trifft Venus auf den nördlichen Mondknoten, der unsere seelischen Entwicklungsaufgaben repräsentiert. Was auch immer sich zuletzt verändert hat hinsichtlich Beziehungen, Besitz, Finanzen und Umgang mit unseren Talenten kann nun bewusst in unser Wertesystem integriert und Teil unseres weiteren Seelenweges werden.
Soll ich oder soll ich nicht?
Während Saturn diesem Vollmond eine ernstere Note verpasst, schürt Neptun in herausfordernden Aspekten zu Sonne und Mond Zweifel. Sollen wir unserer Intention vertrauen oder doch lieber auf Vernunft und Kontrolle setzen? Woher sollen wir denn wissen, dass das, was unsere innere Stimme sagt, wirklich richtig ist? Wann kommen die Beweise? Wie genau wird sich das zeigen? Was, wenn nicht alles gut wird? Wieviel Fantasie ist erlaubt in Zukunft?
Fragen wie diese verdeutlichen, dass wir uns nach wie vor in einer Transformationsphase befinden. Unsere Feinwahrnehmung lässt sich nicht mehr so gut leugnen wie früher, doch mit ihr zu arbeiten stellt uns vor ungekannte Herausforderungen. Sowohl Verstand als auch Bauchgefühl pochen auf ihre Existenzberechtigung in unserem Alltag – und auch wenn dieser Tage Saturns Rolle eine wichtige ist (Verantwortung übernehmen), dürfen wir darauf achten, wann sich unsere innere Stimme zu Wort meldet und wie sich das, was sie zu sagen hat, für uns anfühlt.
Welche Themen werden angesprochen?
In welchem Bereich des eigenen Lebens (Beruf, Familie, Körper, Gesundheit, Besitz, Finanzen, Partnerschaft etc.) sich die transformativen Energien verstärkt zeigen, hängt natürlich immer vom persönlichen Geburtshoroskop ab – wenn du DEIN Horoskop erforschen und verstehen willst, lass es mich wissen! 😉
Ganz allgemein deuten die astrologischen Konstellationen dieses Schütze-Vollmondes am 14. Juni um 13:51 Uhr (Ortszeit Wien) auf Folgendes hin:
- Die Herausforderung, sowohl Fakten und Details als auch die persönliche Wahrheit und das große Ganze im Auge zu behalten
(Sonne in Zwillinge gegenüber Mond im Schützen) - Die Fähigkeit, großen Wünschen und Zielen einen klaren Rahmen zu geben sowie strukturiert zu kommunizieren und strategisch vorzugehen
(Sonne und Mond förderlich zu Saturn in Wassermann) - Zweifel an der eigenen Intuition und an innerem Wissen, das nicht greifbar ist; Verwirrung, Unklarheit und Hadern mit dem kosmischen Timing
(Sonne und Mond herausfordernd zu Neptun in Fische) - mitunter überraschende Impulse und sich verändernde Lebensanschauungen sowie die Fähigkeit, den persönlichen materiellen und spirituellen Wohlstand anzuerkennen und zu genießen
(Mond förderlich zu Venus und Uranus in Stier) - Kraftvolle Worte, Transformation von Gedankenmustern sowie tiefgreifende und folgenreiche Erkenntnisse; geistige Kraft lässt sich gezielt einsetzen und eröffnet zusätzliche Perspektiven
(Sonne förderlich zu Pluto in Steinbock) - plötzlicher, zukunftsweisender Wandel in Beziehungen (auch zu uns selbst!) und bzgl. persönlicher Bedürfnisse und Grenzen sowie Finanzen, Umgang mit Besitz, Genuss, Hobbies und Talenten
(Venus Konjunktion Uranus in Stier) - geheilte Themen können nun neu erlebt werden; Chance auf weitere Heilung von Reue und innerem Groll
(Mars Konjunktion Chiron in Widder) - Herausforderungen bzgl. Risikobereitschaft und Sicherheitsbedürfnis, offensiver vs. subtiler Durchsetzung sowie unterschiedlicher Wertvorstellungen und maßvoller Grenzsetzungen
(Jupiter herausfordernd zu Venus, Lilith und nördl. Mondknoten) - handeln vs. reden, Vollgas geben vs. nüchtern abwägen, (innerer) Konflikt zwischen männlichen und weiblichen Qualitäten
(Mars herausfordernd zu Merkur in Zwillinge und Lilith in Krebs) - enorme Gedanken- und Kommunikationskraft trifft auf strenge Maßstäbe und Einschränkungen; viele unverbindliche Projekte vs. Verpflichtung zu einem Hauptprojekt
(Merkur förderlich zu Pluto und herausfordernd zu Saturn) - Genuss vs. Zensur, Selbstwertschätzung vs. Selbstbeschränkung, Struktur- und Autoritätskonflikte
(Venus herausfordernd zu Saturn) - Die Gefahr, sich der Illusion hinzugeben, dass früher alles besser war und sich aus Angst vor Eigenverantwortung von fremden/alten Wertvorstellungen leiten zu lassen
(Neptun förderlich zum südl. Mondknoten) - verletzende Worte, hitzige vs. oberflächliche Diskussionen, Missverständnisse können rasch persönlich genommen werden
(Merkur herausfordernd zu Chiron) - jüngste Erkenntnisse bzgl. Beziehungen, Bedürfnissen, Finanzen und Talenten können langfristig integriert und im persönliche Wertesystem verankert werden
(Venus Konjunktion nördl. Mondknoten)
Ich hoffe, dieser Artikel schenkt dir viel Mut und Kraft für die Schütze-Vollmondphase.
Sie als Chance für große Sprünge zu betrachten, wird uns weit bringen.
Alles Liebe und spannende Erkenntnisse!
Sabine 🙂
Fotoquelle: pixabay/photo-graphe
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